Mit dem Seestern die richtige Wasserlage einnehmen – damit das Schwimmen lernen von Anfang an gelingt

Wie das Kind eine gute Wasserlage einnimmt:

Je flacher man auf dem Wasser liegt, desto einfacher ist das Vorwärtskommen

Die Grundlage zum Schwimmen lernen ist eine gute Wasserlage. Sie einzunehmen ist das oberste Gebot beim Schwimmen – ragt der Kopf aus dem Wasser, geht die Hüfte automatisch tiefer, die Beine sacken herab und der Schwimmer kommt kaum vorwärts.

Aber wie erreichen wir eine optimale Wasserlage?

Sobald sich ein Körper im Wasser fortbewegt, stellt er einen Widerstand dar. Wir sind aber nun bestrebt, uns möglichst schnell vorwärtszubewegen – also müssen wir den Widerstand auch gering halten. Je flacher ein Körper im Wasser liegt, desto einfacher wird es, sich fortzubewegen. Im gestreckten Zustand zu gleiten ist dazu optimal.

Kommen die Bewegungen der Arme oder Beine hinzu, sollten diese möglichst widerstandsarm durchgeführt werden. Beispielsweise wird der Arm beim Kraulschwimmen in der Rückholphase widerstandsfrei über das Wasser gehoben und verdrängt während der Zugphase das Wasser mit fast geschlossenen Fingern. Die Rotation des Körpers unterstützt die Armzüge.

Als ich das erste Mal eine Schwimmgruppe übernahm, fiel mir sofort auf, dass der „Ertrinkerstil“ bei den Kindern üblich war: Kopf in den Nacken, mit den Armen vorne gerührt und die Füße fast auf den Boden. An eine richtige Wasserlage war lange nicht zu denken, denn die meisten Kinder hatten Angst, sich auf den Rücken zu legen.

Um aber das Ziel einer guten Wasserlage zu erreichen, musste ich genau dieses von ihnen fordern. In jeder Stunde übten wir fortan den Seestern, zuerst mit Hilfen, später nur mit Unterstützung der Hände. Und dann lagen die Kinder wie ein Brett selbstständig auf der Wasseroberfläche, der eine eher als der andere. Es ist wie Fahrradfahren – erst mit Übung stellt sich der Erfolg ein.

Seestern

Seestern: Das Kind legt sich ohne weitere Hilfsmittel auf den Rücken. Es bringt Arme und Beine an die Wasseroberfläche und spreizt sie von sich. In gestreckter Liegeposition baut es eine Spannung auf, die es ihm ermöglicht, viele Sekunden auf dem Wasser liegen zu bleiben, ohne abzusinken.

Und schon klappten alle anderen Übung mit links: Durch die gute Wasserlage können Arme und Beine besser ausgeführt werden, das Kind kommt schneller voran und hatte Erfolgserlebnisse. Von da an wusste auch ich: Bevor das Kind irgendwelche Beinschläge oder Armzüge erlernte, musste es erst einmal ruhig auf dem Wasser liegen!

Mehr Übungen finden Sie im Special „Schwimmen lernen 1: Wassergewöhnung“ oder im Kartensatz Anfänger.

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